Die Vorfahrenschuld ist eine unbiblische Lehre, denn in Jeremia 31,27-30 heißt es, dass ein jeder für sich selbst und seine eigene Schuld verantwortlich ist. Er ist nicht für das verantwortlich, was seine Vorfahren, seine Väter und Mütter, Großväter und Großmütter, Urgroßväter und Urgroßmütter und Generationen vor ihm verbockt haben. Wortwörtlich dasselbe sagt Gott durch den Propheten Hesekiel in Kapitel 18. Dort führt Gott es noch länger aus und verweist zugleich auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes, der Verlorene und Sünder retten möchte, und ihnen den Chance zu einem Neuanfang geben möchte. Dieser Neuanfang kann nur in der Beziehung mit dem Gott der das Leben auch für den größten Sünder und Gottlosen möchte, geschehen. Und in 5. Mose 24,16 also der Torah, die für die Juden das Zentrum ihres Glaubens ist, heißt es: „Die Väter sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein jeder soll für seine Sünde sterben.“ (Deuteronomium 24,16).

Damit ist klar das jeder für seine eigene Schuld und Sünde verantwortlich ist und nicht in Generationenfolgen der Schuld steht. Wer etwas anderes lehrt steht außerhalb der biblischen Lehre und dies sind ja alles Stellen aus der hebräischen Bibel. Jetzt mag man einem entgegenwerfen, aber im Rahmen des zweiten Gebotes dass die Verehrung von Bildern, die man sich von Gott macht in 2. Mose 20,5 heißt es: Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ Da steht es drin, allerdings ist das Wort für heimsuchen ein Wort das hauptsächlich überprüfen/untersuchen meint. Ich bin der Sache vom Hebräischen her auf den Grund gegangen und habe festgestellt, das dieses stimmt. Das hat ein Holocaustüberlebender in einer christlichen Israelzeitschrift geschrieben, der genau sagt, die jetzige Generation ist nicht verantwortlich für das was die Nazidiktatur und die Deutschen von 1933-1945 den Juden angetan haben, sie sind nur dafür verantwortlich, ob sie aus diesen Fehlern und Verfehlungen ihrer Vorfahren lernen. Unsere Aufgabe ist es aus den Fehlern, Verfehlungen und Sünden unserer Vorfahren zu lernen, aber wir sind nicht deren Sünden ausgeliefert. Jesus selbst hat sich dieser Lehre verweigert, das lesen wir in Johannes 9,3 als er den Blindgeborenen heilt und die Jünger wissen wollen, wer denn gesündigt habe, er oder seine Eltern. Und er sagt dann niemand hat gesündigt. Liebe Gemeinde, ich bitte euch um Vergebung, dass ich diese Irrlehre verkündigt habe, die gegen das steht, was ausdrücklich so in der Bibel steht. Denn so sagt Paulus in 2. Korinther 5,17 Ist jemand in Christus ist er eine neue Schöpfung, das alte ist vergangen, siehe es ist alles neugeworden.

Wir müssen lernen die Bibel in ihrem Zusammenhang zu lesen und dann verstehen was gemeint ist. Biblisch gibt es nicht so etwas wie die Schuld der Vorfahren, sondern jeder ist für sich selbst verantwortlich. Damit wird jeder für seine eigenen Sünden zur Rechenschaft gezogen, es sei denn, er wird Christ und lädt Jesus Christus als Retter und Herrn ein, und nimmt das vollkommene Werk von Jesus Christus, der am Kreuz für deine und meine Sünde gerichtet wurde, an. Denn der ist schon gerichtet, weil Jesus Christus gerichtet wurde. Er ist frei von jedem Fluch, weil Jesus Christus selbst zum Fluch wurde und alle Flüche getragen hat (Galater 3,13) und damit sie und ihre Folgen bereits gebrochen hat. Und es steht ja geschrieben: Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit, die Jesus Christus und sein vollbrachtes Werk am Kreuz ist, wird uns freimachen. Das können wir im Johannesevangelium Kapitel 8 in den Versen 36 und 32 nachlesen. Wir sind selber für uns und unser Leben verantwortlich und nicht ein Spielball der Sünden unserer Vorfahren. Noch müssen wir dann dafür Buße tun, sondern nur unsere eigene Schuld und Sünde dürfen wir vor Gott bringen.